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InnoTrans 2018: InnoTrans Aktuell – Freitag, 21. September 2018

By September 25, 2018November 12th, 2019INNOTRANS

25.09.2018

InnoTrans Aktuell – Freitag, 21. September 2018

Top-Themen der InnoTrans 2018

Heiße Diskussion um Zukunft der E-Busse

Noch große Unterschiede scheint es über die Einsatzreife von Elektrobussen zu geben. Während der französische Transdev-Konzern, beim International Bus Forum der InnoTrans Convention berichtete, wie rund 500 Busse in und um Eindhoven und Amsterdam täglich Dienst tun, stellte BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta die Einsatzreife in Frage, jedenfalls soweit es die induktive Aufladung betreffe, und berief sich dabei auf die Erfahrung im innerstädtischen Berliner Linienverkehr. Marc Vanhoutte von Transdev berichtete, seine Busse legten jährlich zwischen 70.000 und 105.000 km zurück und die Verfügbarkeit sei größer als bei Dieselfahrzeugen.

Sie werden allerdings mit direkten Leitungsverbindungen aufgeladen. Vanhoutte schränkte ein, die Investitionen für E-Mobilität seien höher. Wegen der geringen Reichweiten zwischen den Aufladungen müsse der Fahrplan so gestaltet werden, dass mehr Busse angeschafft werden müssten als beim Dieselbetrieb. Auch seien die Wartung personalintensiver und die Investitionen pro Stück höher, während die Energie billiger komme. Siegfried Balleis, Koordinator für das „Sonderprogramm Saubere Luft“ des Bundes, verwies darauf, dass gerade in den Kommunen noch Geld für die Förderung vorhanden sei, und sagte: „Der Umstieg ist teuer, aber das Geld ist gut angelegt.“ Frank Steinert, Gruppenleiter beim Fraunhofer IVI Institut, betonte, beim Zusammenschalten der verschiedenen Komponenten, etwa der Klimaanlagen, seien noch viele Synergieeffekte zu heben. Alle Redner hoben kritisch hervor, dass die Industrie noch kein „Preisschild“ für Batterie-Nachnutzungskonzepte hätten. Dabei geht es um solche Energiespeicher, die nach mehrjährigem Betrieb wegen mangelnder Kapazität aus den Fahrzeugen herausgenommen werden müssen, aber etwa als Puffer für Sonnen- oder Windenergie noch einige Jahre ökonomisch eingesetzt werden könnten. Kontakt: Lars Wagner, Tel.: +49 30 399932 14, email: wagner@vdv.de

Career Forum: Wie Führungskräfte von Studierenden lernen können
Wenn junge Menschen neu in einen Betrieb kommen, dann helfen ihnen Mentoring-Programme, sich zurechtzufinden. Ein erfahrener Mitarbeiter nimmt sie an die Hand und zeigt ihnen, wie das Unternehmen funktioniert. Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Bahntechnik e.V. (IFV) ergänzt das klassischen Mentoren-System um das neue Inverse Mentoring: Durch das Programm des IFV können sich Führungskräfte von Studierenden mit ihrem frischen Wissen über Digitalisierungsprozesse, Social Media oder neue Geschäftsmodelle beraten lassen. In einem Vortrag im Rahmen des Career Forums auf der InnoTrans 2018 stellte Eckhard Schulz, Vereinsgeschäftsführer des IFV, das neue Programm im Rahmen eines Vortrags über innovative Entwicklungen in der Bahntechnik vor. Die Plattform www.digital-rail.com gibt darüber hinaus einen Überblick über wichtige Projekte, Produkte und Kompetenzen der Bahndigitalisierung. „Digitalisierung beginnt im Kopf und wirkt sich sehr schnell auf die gesamte Bahnbranche aus“, sagte Eckhard Schulz. „Um sich im digital beschleunigten Wettbewerb gut zu positionieren, benötigen unsere Mitgliedsfirmen tatkräftige Mitarbeiter, die diesen Transformationsprozess mit frischen Ideen gestalten.“ Halle 7.1c/207, Kontakt: Eckhard Schulz, Tel.: +49 30 81898731, info@ifv-bahntechnik.de

Career Forum: Frauen, kommt zur Bahn!
Wie kann der Bahnsektor für Frauen attraktiver werden? Was macht den Reiz aus, bei der Bahn zu arbeiten? Welche Berufe und Entwicklungschancen gibt es? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich am Donnerstag das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Career Forums. Magali Euverte, Vorsitzende der Geschäftsführung bei Keolis Deutschland, sagte, der Bahnsektor sei etwas für Frauen, die gerne etwas bewegen, die einen Unterschied machen und einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen möchten. Carmen Maria Parrino, Vorsitzende der Geschäftsführung von Abellio Rail Mitteldeutschland, hob die Gestaltungsmöglichkeiten in ihrem Beruf hervor und die Chance, etwas verändern zu können und ermutigte die Frauen, sich zu vernetzen, zum Beispiel im Frauennetzwerk von Allianz pro Schiene. Dass mehr Frauen in der Männerdomäne Bahn auch einen Kulturwandel im Unternehmen bewirken, beobachtet Nicole Trettner, Personalmanagerin der Hering Gruppe. Ihr Ziel ist es, jedes Jahr eine bis zwei Frauen für die handwerklichen Berufe in ihrem Unternehmen zu gewinnen. Nathalie Kratzsch, die in Köln eine Ausbildung zur Lokführerin macht, findet die Eigenverantwortung „cool“, die ihr Beruf mit sich bringt und tritt dummen Sprüchen ihrer männlichen Kollegen selbstbewusst entgegen. Sie würde sich wünschen, dass mehr junge Frauen ihren Beruf ergreifen. Allianz pro Schiene, Halle 7.1c/204, Kontakt: Dr. Barbara Mauersberg, Tel.: +49 30 2462599-20, email: barbara.mauersberg@allianz-pro-schiene.de

Produkt- und Branchen-Highlights

Bahnindustrien Chinas und Deutschlands kooperieren
Die deutsche und die chinesische Bahnindustrie wollen im Schienenverkehr für Metropolen eng zusammenarbeiten. Der Präsident des Verbands der deutschen Bahnindustrie (VDB), Volker Schenk, und der Executive Vice President der China Association of Metros, Zhou Xiaoqin, haben auf der InnoTrans 2018 am Donnerstag eine „Absichtserklärung zur chinesisch-deutschen Kooperation im Stadtschienenverkehr“ unterzeichnet. Sie umfasst gemeinsame Abstimmung bei Planung, Bau, Konstruktion und Standardisierung von Schienenverkehrsmitteln in Metropolregionen. Den regelmäßigen Austausch zwischen beiden Verbänden soll ein gemeinsames Gremium gewährleisten. Die endgültigen Formen der Zusammenarbeit müssen noch festgelegt werden, hieß es aus Verhandlungskreisen. Kontakt: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Pauline Maître, Tel.: +49 30 2062 8960, email: maitre@bahnindustrie.info, Internet: https://www.bahnindustrie.info

BVG will 1.500 neue U-Bahn-Wagen kaufen
Der Aufsichtsrat der BVG hat grünes Licht für den größten Beschaffungsauftrag in der Geschichte der Berliner Verkehrsbetriebe gegeben: Vorstandschefin Sigrid Nikutta berichtete, mit 1.500 U-Bahn-Fahrzeugen sollen ab 2021 die gesamte U-Bahn-Flotte erneuert werden. Der Auftrag hat ein Volumen von einer Milliarde Euro und soll bis 2035 abgeschlossen sein. In einer ersten Tranche sollen 606 Wagen bestellt werden. Zurzeit verfügt die U-Bahn über rund 1.300 Wagen, von denen viele alt und störungsanfällig sind oder wegen Beschädigungen wie Graffiti-Schmierereien lange ausfallen. Darüber hinaus verzeichnen die Berliner U-Bahnen seit Jahren einen hohen Fahrgastzuwachs, nicht zuletzt, weil die Bevölkerung überdurchschnittlich wächst. Kontakt: BVG, Petra Reetz, Tel.: +49 30 256 27901, E-Mail: pressestelle@bvg.de

Siemens und DB AG legen Ideen zusammen
Siemens Mobility und die Deutsche Bahn wollen bei der Umsetzung neuer Ideen für das Reisen in der Bahn zusammenarbeiten. Für Siemens unterzeichneten auf der InnoTrans 2018 Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility, Sabine Jeschke, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik sowie Jörg Sandvoß, Vorstandsvorsitzender der DB Regio AG, die Vereinbarung. Der Ideenzug zeigt am Eingang Süd des Berliner Messegeländes Möglichkeiten zur zeitgemäßen Optimierung des Reiseerlebnisses. In einem 1:1-Modell eines Doppelstockwagens können die Besucher Innovationen in unterschiedlichen Themenwelten von der Kinderwelt über ein Sportstudio, Einzelkabinen fürs Power-Napping oder Premiumabteilen zum Arbeiten erleben. Auch smarte Sitze gehören dazu: Die Sitzposition lässt sich individuell anpassen und über die Siemens MindSphere in der Cloud speichern. Steigt der Fahrgast dann in einen anderen Zug um und meldet sich dort wieder an, wird der Sitz in die im ersten Zug gespeicherte Position gefahren und ein eventuell angeschauter Film fortgesetzt.Freigelände vor dem Eingang Süd, Kontakt: Heiner Spannuth, Tel.: +49 30 297 54040, E-Mail: presse@deutschebahn.com

Flexibles Interieur und besserer Handyempfang im neuen Cityjet TALENT3
Auf der InnoTrans 2018 stellen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam mit dem Hersteller Bombardier ihren neuen Cityjet vom Typ TALENT3 von Bombardier vor. Der neue Zug zeichnet sich durch seine Barrierefreiheit und das nutzerfreundliche Design aus. So verfügen die Sitze über verstellbare Rückenlehnen und Sitzflächen. Die Züge sind mit einem modernen Fahrgastinformationssystem, WLAN und viel Stauraum für Kinderwagen, Fahrräder und Wintersportgeräte ausgestattet. Um den unterschiedlichen Anforderungen im Sommer und Winter gerecht zu werden, lässt sich die Raumaufteilung der Mehrzweckbereiche dank einer modularen Bauweise flexibel anpassen. Dank hochfrequenzdurchlässiger Scheiben konnte der Handy-Empfang im Cityjet TALENT3 optimiert werden. Die ersten 21 Cityjets kommen in der Region Vorarlberg ab 2019 zum Einsatz. Tirol zieht nach und bringt ab 2020 weitere 25 Züge aus der TALENT3-Serie auf die Schiene. Freigelände / 8/400, Kontakt: Bernhard Rieder, ÖBB, Tel.: +43 1 93000 44077, bernhard.rieder@oebb.at; Caroline Hödl, Bombardier Österreich, Tel.: +43 664 82 190 2, email: caroline.hoedl@rail.bombardier.com

Knorr-Bremse: Neue Lösungen für den Schienenverkehr
Urbanisierung, Eco-Effizienz, Digitalisierung und automatisiertes Fahren sind für Knorr Bremse die wichtigsten Themen auf der InnoTrans 2018. Mit seinen Produktinnovationen profitiert der Weltmarktführer für Bremssysteme von diesen Megatrends. So feiert die EP2002 3.0-Bremssteuerung auf der Messe ihre Premiere. Als Weiterentwicklung seines Vorgängers für Metros eignet sich das neue Modell auch für Regionalzüge. Mit einem Baukastensystem sorgt das überarbeitete Knorr-Bremse Einheitsventil (KEf) für eine längere Lebensdauer seiner Systeme, weil sich Einzelkomponenten leicht austauschen lassen. Dem Trend zur Digitalisierung wird Knorr-Bremse mit seiner Digital-Plattform iCOM gerecht. Sie dient mit ihren vielfältigen Funktionen unter anderem dem Monitoring von Zügen, als Warnsystem für kritische Situationen oder um Energie zu sparen. 1905 in Berlin gegründet, verlegte Knorr-Bremse seinen Firmensitz nach dem Zweiten Weltkrieg nach München. Heute ist der „Hidden Champion“ Weltmarkführer für Bremssysteme und hat an mehr als 100 Standorten in 30 Ländern rund 29.000 Mitarbeiter. 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 6,2 Milliarden Euro. Halle 1.2/106 & 203, Kontakt: Alexandra Bufe, Tel: +49 89 3547 1402, email: alexandra.bufe@knorr-bremse.com

International Tunnel Forum: Größter digitaler Mehrwert bei Großprojekten
Was sind die aktuellen Herausforderungen im Tunnelbau und Tunnelbetrieb? Dieser Frage gingen die Teilnehmer am zweiten Tag des International Tunnel Forum am Donnerstag nach. Chris Dulake, Major Projects Portfolio Director bei Mott MacDonald, berichtete über Erfahrungen in Großbritannien. Er riet, sich bei großen und komplexen Projekten andere Industriezweige anzuschauen, herauszufinden, was dort erfolgreich läuft, und aus den Erfahrungen anderer zu lernen, sowohl aus den positiven wie auch aus den negativen, und dann die entsprechenden Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit zu ziehen. Gute Möglichkeiten bieten nach seinen Worten dabei vor allem Methoden wie BIM, also Building Information Modeling, und Digitaler Zwilling, auch Digital Twin genannt. Dulake unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung eines digitalen Heran- und Vorgehens. Der größte Mehrwert aus der Digitalisierung werde laut einer internationalen Studie von McKinsey bei großen und komplexen Projekten erreicht. Gute Erfahrungen gebe es in seinem Land mit einer kollaborativen Arbeitsweise, sagte der Portfolio Director. Dadurch lassen sich Risiken bei Großprojekten besser erkennen, bewerten und verteilen. Eine solide Finanzierung und eine klare Aufgabenverteilung seien weitere wesentliche Aspekte, so Dulake. Kontakt: Dr. Roland Leucker, Tel: +49 221 597950, E-Mail: r.leucker@stuva.de

Voith Rail Engine – Motoren-Neuheit von Voith und Liebherr
Unter dem Motto „Drive New Ways“ präsentieren Voith und Liebherr auf der InnoTrans ihre Motoren-Neuheit „Voith Rail Engine?. Das leistungsstarke und emissionsarme Aggregat für Schienenfahrzeuge, das ab 2020 zur Verfügung stehen wird, entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen den beiden namhaften Technologieunternehmen. Mit einer Leistung von bis zu 480 kW bietet der Sechszylindermotor ein maximales Drehmoment von 2.800 Nm. Damit punktet er gleichzeitig mit bis zu 23 Prozent mehr Leistung und einem bis zu acht Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch als vergleichbare Motoren. Zudem ist er der emissionsärmste seiner Leistungsklasse und erfüllt die Abgasnorm „Stufe V” der Europäischen Union. Die neue Antriebslösung stellt das erste Produkt dar, das aus der im September 2017 geschlossenen Kooperation zwischen Voith und Liebherr hervorgegangen ist. Anlässlich der Enthüllung sagte Dr. Uwe Knotzer, Mitglied der Voith-Konzerngeschäftsführung und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Voith Turbo, am zweiten Messetag: „Mit dieser Partnerschaft beweisen wir unseren ganzheitlichen Ansatz zur Mobilität der Zukunft. Wir kombinieren unser Know-how für den Schienenverkehr mit der langjährigen Erfahrung, die Liebherr im Motorenbau hat. Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise unseren Kunden modernste, zukunftsweisende Antriebslösungen für die Bahntechnik anbieten können.“ Halle 1.2, Stand 215, Kontakte: Alexandra Nolde / Robin Wankerl, Tel: +41 56 2964326 / +49 7321 378303, E-Mail: alexandra.nolde@liebherr.com; robin.wankerl@voith.com

Schaeffler und ZF kooperieren beim Online Condition Monitoring
Ein gemeinsames digitales Zustandsüberwachungssystem für den mechanischen Antriebsstrang wollen Schaeffler und ZF dem Bahnmarkt anbieten. Dies vereinbarten die Vertragspartner in einem Memorandum of Understanding anlässlich der InnoTrans 2018. Die Kombination der Expertisen beider Unternehmen ermöglicht eine Schiene 4.0-Lösung mit deutlichem Mehrwert: Der mechanische Antrieb als eigenständig zu wartende Einheit lässt sich damit differenziert bis in die Subsysteme und Komponenten digital überwachen – und zwar mit nur einem Condition Monitoring-System. Ziel ist es, mit Hilfe der Analyse von Betriebsdaten Instandhaltungs-maßnahmen zustandsbasiert durchführen zu können und so die Wartungsintervalle zu erweitern und Stillstandzeiten zu reduzieren. „Digitalisierung in der Industrie kann nur durch unternehmensübergreifende Zusammenarbeit einen Mehrwert generieren“, so Dr. Stefan Spindler, Vorstand Industrie der Schaeffler AG. „Mit dieser Projektarbeit weiten wir unsere langjährige Entwicklungspartnerschaft mit ZF auch im Bahnsektor auf eine Industrie 4.0-Lösung aus, die gänzlich neue Servicekonzepte ermöglichen wird.“ Halle 21, Stand 404, Kontakt: Thorsten Möllmann, Tel: +49 9132 825000, email: presse@schaeffler.com

Ein Zug für die kleinste U-Bahn der Welt
An der U-Bahn in Glasgow ist nichts Standard: Sie ist mit 3,4 m Tunneldurchmesser die kleinste der Welt, und die Spurweite beträgt 1,22 Meter. Stadler Rail aus der Schweiz hat nach viereinhalbjährigen Verhandlungen 2016 dennoch einen Vertrag über die Lieferung von 17 Vier-Wagen-Einheiten für die Modernisierung einer der ältesten U-Bahnen der Welt – Einweihung 1896 – geschlossen. Die U-Bahn umfasst eine 10,5 Kilometer lange Ringstrecke und gehört zum Verbund Strathclyde Partnership for Transport. Die Züge sind Teil eines 200 Millionen Pfund (ca. 224 Mio. Euro) schweren Gesamtpakets, das unter anderem auch Bahnsteigtüren umfasst, denn die Züge sollen bald in fahrerlosen Betrieb überführt werden. Wie verabredet, war der erste Zug pünktlich zur InnoTrans fertig. Mit seinem echten „Tube“-Design ist der „kleinste U-Bahn-Zug der Welt“, wie es Stadler-Vizepräsident Peter Jenelten nannte, einer der Hingucker auf dem Freigelände. Für Stadler ist es zugleich der erste für vollautomatischen Betrieb ausgelegte Zug. Freigelände 4, Stand 106, Stadler Rail Group, Kontakt: Marina Winder, Tel.: +41 71 626 3157, email: marina.winder@stadlerrrail.com

Public Transport Forum: Ausdifferenzierung der Mobilitätsstile
Das 11. Public Transport Forum am Messe-Donnerstag fand wieder im Rahmen der InnoTrans statt und stand unter dem Thema „Digitalisierung des ÖPNV – Aspekte der Gegenwart und der Zukunft“. Anregende Impulse für die Podiumsdiskussion gab Dr. Karlheinz Steinmüller, Zukunftsforscher sowie Gründungsgesellschafter und wissenschaftlicher Direktor der Z_punkt GmbH – The Foresight Company. Er erläuterte unter anderem die Wirkung der Digitalisierung auf die Mobilität und unterstrich dabei deren enorme Potenziale. So würden wir eine Ausdifferenzierung der Mobilitätsstile erleben. Damit verbunden seien „Metromobile“, also Fahrrad, Auto und öffentliche Verkehrsmittel, die die Nutzer anlassbezogen verwenden würden. Das Auto verliert nach Einschätzung von Dr. Steinmüller seine Bedeutung als Statussymbol und das Grundprinzip der Nutzung heißt Teilen statt Besitzen. Somit eröffne sich auch ein großer Spielraum an Mobilitäts-Dienstleistungen und es entstünden viel mehr Kombinationsmöglichkeiten, beispielsweise von Individual- und öffentlichen Verkehrsmitteln. Daraus wiederum würden zahlreiche Vorteile resultieren, so der Zukunftsforscher. Zum Beispiel lassen sich Mobilitätsbedürfnisse personalisiert befriedigen sowie Qualität und Sicherheit verbessern. Kontakt: Juana Eichert, Tel: +49 30 254650, E-Mail: juana.eichert@etc-consult.de

Kosteneffizienter Lok-Einsatz im regionalen Güterzugdienst
Mit der neuen Dual-Mode-Lokomotive DM 20 verbindet Vossloh Locomotives auf innovative Weise die Einsatzfelder einer Strecken- und Rangierlokomotive für einen flexiblen, umweltfreundlichen Güterverkehr. In Abhängigkeit von der Fahrdrahtnutzung lassen sich mit dieser neuen Lok Schadstoffemissionen um durchschnittlich 80 Prozent im Vergleich zu klassischen Diesellokomotiven reduzieren. Denn das einheitliche Traktionssystem nutzt entweder den mitgeführten Dieselkraftstoff oder den Strom aus der Oberleitung, wobei die Traktionsart flexibel während der Fahrt umschaltbar ist. Damit können Zugläufe optimal geplant und auf zusätzliche Rangierloks an den End- und Abgangsbahnhöfen verzichtet werden. Ferner lässt sich im elektrischen Betrieb die Bremsenergie zurück in das Leitungsnetz speisen. Die über Puffer 18 Meter lange und 84 Tonnen schwere Lokomotive ist für die Streckenklassen CM, CE und D sowie für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Entsprechend den zu bewältigenden Dienstaufgaben und Zeitanteilen verfügt die DM 20 im Oberleitungsbetrieb über eine Dauerleistung am Rad von 2.100 Kilowatt oder eine temporäre Höchstleistung von 2.500 Kilowatt. Freigelände, Stand O/230, Kontakt: Verena Jeroch, Tel: +49 431 39992613, email: verena.jeroch@vl.vossloh.com

Die größte Investition kommt vom Passagier
Mit der Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ spielt der Schienenverkehr schon seit Jahrzehnten, aber erst im digitalen Zeitalter ist sie wahr geworden. Eine über zehn Jahre lange Analyse der Fahrgastbefragungen im britischen Personenverkehrsnetz hat ergeben, dass immer weniger Passagiere Bahnfahren als Zeitverschwendung wahrnehmen und immer mehr als nützliche Zeit. Dazu haben die Fortschritte der Informations- und Kommunikations-technologie – sprich Smartphones und Laptops – erheblich beigetragen. Die präzisesten Vorstellungen, wie sie Mehrwert während der Reise generieren können, haben erwartungsgemäß Geschäftsreisende, gefolgt von Pendlern. An letzter Stelle stehen Freizeitreisende, die nach den Worten von Glenn Lyons von der britischen Beratungsfirma Mott McDonald die Reise oft auch eher als eine Art Abenteuer begreifen. Allerdings merkte er in der Speakers‘ Corner der InnoTrans 2018 auch an, dass die Zufriedenheit mit den Reisen zwar von 2004 bis 2010 signifikant zugenommen habe, seitdem aber stagniere. Als eine der Ursachen dafür nannte er den deutlichen Zuwachs an Reisenden, der angesichts der nicht im selben Maß mitgewachsenen Kapazitäten die Möglichkeiten der Mehrwertnutzung einschränke. Die Daten ergaben ebenfalls, dass die Kunden die größten Investitionen für die Renaissance des Erlebnisses Bahnfahren selbst getätigt haben: Sie kauften Milliarden Laptops und Smartphones, ohne die all das nicht möglich gewesen wäre. Halle 15.2, Speakers’ Corner, Kontakt: Joana Tandoh, Mott MacDonald Ltd., E-Mail: Joana.Tandoh@mottmac.com

Herrenknecht: Bodenschonende Alternative zur offenen Bauweise
Mit E-Power-Pipe® hat Herrenknecht ein neues Verfahren entwickelt, um Kabelschutzrohre kleineren Durchmessers mit Haltungslängen von über einem Kilometer schnell und sicher im Untergrund zu installieren. Bislang gab es für diese Anforderungskombination keine technische Lösung. Die grabenlose Technologie ist präzise steuerbar und bei nur geringen Überdeckungen einsetzbar. Damit bietet sie beim Hochspannungs-Netzausbau eine bodenschonende Alternative zur konventionellen offenen Bauweise. Dies verringert anschließende Renaturierungsmaßnahmen der unterirdischen Stromtrasse und kann so zu einer besseren Akzeptanz in der Bevölkerung beitragen. Im Frühjahr 2017 stellte der Aussteller zusammen mit der Amprion GmbH und der RWTH Aachen mit einem erfolgreichen Pilotprojekt im nordrhein-westfälischen Borken die Leistungsfähigkeit von E-Power Pipe® unter Beweis. Die Entwicklung des Verfahrens wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des BMWi-Forschungsvorhabens IBoTec gefördert und von Herrenknecht in Kooperation mit Amprion und der RWTH Aachen realisiert. Halle 5.2, Stand 508, Kontakt: Achim Kühn, Tel: +49 7824 3025400, E-Mail: kuehn.achim@herrenknecht.com

Bild & Text: innotrans.de