Start-up-Area auf der EMO Hannover 2019 präsentiert viele spannende Newcomer
Diese Software wird beispielsweise in der industriellen Bildverarbeitung und Werkerassistenz sowie in autonomen Transport- und intelligenten Robotersystem eingesetzt. Das klingt abstrakt. Wir begleiten Thomas Staufenbiel an seinem Arbeitsplatz. Ein typisches Forschungsprojekt, an dem er und zehn weitere Mitarbeiter gerade tüfteln, ist ein Werker-Assistenzsystem. Es soll Montagetätigkeiten erleichtern, indem es mit Hilfe von Augmented Reality den Monteur über die nächsten Schritte informiert und den besten Weg dorthin. „Damit soll der Werker unterstützt und die Qualität beim Produkt verbessert werden“, sagt Staufenbiel. Noch ist nicht klar, wie das Assistenzsystem umgesetzt wird, ob mit einer 3D-Brille oder über ein Displaysystem. Aber dafür wird das System im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt, in dessen Rahmen diese Entscheidungen vorab genau untersucht werden.
Engagement in Forschungsprojekten fördert Zugang zu etablierten Partnern
„Es ist nicht so einfach, den Zuschlag für die Teilnahme an einem Forschungs-projekt zu erlangen“, räumt Staufenbiel ein. „Aber es lohnt sich, wenn wir gemeinsam mit etablierten Akteuren in einem Konsortium sitzen und unsere Kompetenz beweisen können.“ Gerade bei den Assistenzsystemen spielt auch die Akzeptanz der Menschen, die sie unterstützen sollen, eine wichtige Rolle. Untersuchungen dazu gehören in jedes Projekt dieses Bereichs.
Ein weiteres probates Mittel, Öffentlichkeit herzustellen und sich ins Gespräch zu bringen, ist die Teilnahme an Messen. Das produzierende Gewerbe ist ein wichtiger Zielmarkt für Gestalt Robotics. Um ihren Bekanntheitsgrad in diesem Umfeld zu erhöhen, beteiligt sich das Unternehmen an der EMO Hannover 2019. „Wir wollen insbesondere industrielle Kontakte zu Entwicklungs- und Forschungsleitern größerer produzierender Unternehmen herstellen und die Strategie potenzieller Nutzer unserer Software verstehen lernen“, begründet Staufenbiel die Anmeldung zur EMO Hannover. Erfahrungen mit Messeteilnahmen bestehen bereits.
Gestalt Robotics wurde 2016 gegründet von einem Raketeningenieur, einem Roboterfachmann und einem Vision-Experten. Die Ursprungsidee bestand in der Softwareentwicklung für mechatronische Systeme. Dann kam die Robotik hinzu, gespickt mit Kameras und Bilderkennung. „Gestalt bezeichnet ja die äußere Form, den Umriss oder die Erscheinung. Da wir uns viel mit Wahrneh-mung beschäftigen, erschien uns dieser Name passend“, erläutert Staufenbiel.
Das Unternehmen plant im laufenden Jahr eine Verdoppelung des Umsatzes. „Angesichts des gewaltigen Bedarfs in der Industrie rechnen wir damit und hoffen natürlich auch, dass sich diese Entwicklung fortschreiben lässt“, ist Staufenbiel zuversichtlich. Die Kunden kommen hauptsächlich aus dem Automotive-Bereich, sind Robotik-Anwender oder sind Komponentenzulieferer, die ihre Produktion verbessern wollen. Bei der Personalentwicklung jedenfalls sieht er derzeit keine großen Probleme. „Wir sind attraktiv für junge Leute, weil wir breit aufgestellt sind und Mitarbeiter ihre Kompetenzen in unterschiedlichen Projekten weiter auf- und ausbauen können“, sagt Gründer Staufenbiel.
Unter dem Motto Smart technologies driving tomorrow’s production! öffnet die EMO Hannover vom 16. bis 21. September 2019 ihre Pforten. Als weltweit größte Messe für Metallbearbeitung führt sie das gesamte Spektrum der Anwenderindustrien nach Hannover. Den Ausstellern wird große Aufmerksamkeit von Politik, Medien und Wirtschaft zuteil. Auf der Weltleitmesse finden innovative Start-ups daher eine wirkmächtige Bühne und einen idealen Ort der Vernetzung. Jungunternehmer haben auf der Messe mehrere Möglichkeiten der Repräsentation. Zum einen steht ihnen der Gemeinschaftsstand Junge innovative Unternehmen / Innovation made in Germany zur Verfügung. Dieser Stand wird vom Bundesministerium für Wirtschaft & Energie (BMWi) und dem Bundesamt für Wirtschaft & Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert. Hier können junge Unternehmen, die vor maximal zehn Jahren gegründet wurden, ausstellen. Ziel ist es, die Vermarktung von innovativen Produkten und Dienstleistungen durch Messeteilnahmen bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig sollen die Exportaktivitäten durch die Messeteilnahme verstärkt werden. Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Counter auf der Area Young Tech Enterprise @ EMO Hannover zu buchen. Hier dürfen auch internationale Aussteller, die der Bund nicht fördert, ausstellen. Die Unternehmen sind in der Regel maximal fünf Jahre alt. Aussteller beider Varianten können an einem Forum teilnehmen, um sich Vorträge anzuhören und/oder selbst zu halten. Zudem gibt es Pitch-Programme und eine große Netzwerkfläche.
Bild & Text: emo-hannover.de