Effizienzgewinne als Innovationstreiber
– Effektiv arbeiten – auch auf engem Raum
– Erdbeton rationell herstellen
– Extreme Transportaufgaben meistern
– Vorteile beim Reinigen, Brechen, Baggern und Heben
Der Motor hinter vielen Neuentwicklungen und Optimierungen der Baubranche ist das Streben nach noch mehr Effizienz. Auf der bauma 2019, der weltweit führenden Messe für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, zeigen die Hersteller ihre effizienten Lösungen für die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen des Marktes. Hier einige Beispiele:
Die Atlas GmbH gehört zu den Unternehmen, die ihre regelmäßige bauma-Teilnahme auch als „Ohr in den Markt“ nutzt. Dem bei der letzten Messe in 2016 von Kundenseite vielfach geäußerten Wunsch nach einem Mobilbagger für besonders enge Baustellen – zum Beispiel im Straßenbau – folgte die Firma aus Ganderkesee/Deutschland mit der Entwicklung des Kurzheckbaggers 175Wsr. Dieser wird der Fachwelt auf der bauma 2019 vom 8. bis 14. April auf dem Münchener Messegelände erstmals vorgeführt. Trotz ihrer kurzen Bauform steht die Maschine sehr sicher und kann aufgrund des 5.300 kg schweren Gegengewichts auch hohe Lasten problemlos heben.
Sicher und effizient auf engem Raum arbeiten, das ist auch der Hauptvorteil des neuen Trennschleifers TS 440 des Herstellers Stihl aus Waiblingen/Deutschland. Der Schlüssel dazu ist die QuickStop-Trennscheibenbremse. Kommt es bei geöffnetem Scheibenschutz zu einem ausreichend starken Rückschlag, stoppt die Trennscheibe sensorgesteuert im Bruchteil einer Sekunde. Diese Innovation ermöglicht eine erweiterte Verstellung des Scheibenschutzes. So lassen sich Schneidarbeiten an der Unterseite von Rohren aus Beton, Metall, Guss oder Stein – gerade auch in schmalen Gräben – besonders einfach erledigen.
Erdbeton an Ort und Stelle erzeugen
Eine neue Lösung zum rationellen Herstellen von Erdbeton ist das Schökem-Verfahren der Kemroc Spezialmaschinen GmbH aus Leimbach/Deutschland. Dessen zentrales Element ist ein fünf Meter langes Anbaugerät für mittelgroße Hydraulikbagger. Es durchmischt ohne aufwändigen Verbau oder Bodenaustausch den zu behandelnden Boden und gibt eine Bindemittel-Suspension zu. Die dabei entstehenden Erdbetonkörper sind homogen, wasserundurchlässig, frostsicher und fugenfrei. Verwendung finden sie unter anderem im Verkehrswegebau, zur Immobilisierung von Schadstoffen sowie im Hochwasserschutz. In allen Fällen wirkt das Verfahren ressourcenschonend, denn der Transport von Aushub und Verfüllmaterial wird auf ein Mindestmaß verringert.
Professionelles Reinigen im Baugewerbe auch ohne Stromanschluss – das ist der Effizienzgewinn durch den neuen, akkubetriebenen Hochdruckreiniger HD 4/11 C Bp des Herstellers Kärcher aus Winnenden/Deutschland. Zwei 36-Volt-Lithium-Ionen-Akkus liefern genug Strom, um im Energiesparmodus bis zu 40 Minuten lang zu arbeiten. Mit einem Arbeitsdruck von 110 bar und einer Fördermenge von bis zu 400 l/h liegt die Reinigungsleistung des rund 35 kg schweren Gerätes auf dem Niveau von netzbetriebenen Hochdruckreinigern vergleichbarer Größe.
Riesige Rotorblätter effizient transportieren
Windenergieanlagen werden immer leistungsstärker – und damit die Rotorblätter immer länger. Entsprechend wachsen die Anforderungen an den Transport. Für Windflügel mit einer Länge von über 80 Metern startet die TII Group aus Heilbronn/Deutschland auf der bauma den Verkauf eines neuen Transportsystems. Es besteht aus einem 2-Achs-Jeep-Dolly mit Freidreheinrichtung sowie einem 4-Achs-Nachläufer. Effizient und bequem ist die Aufnahme der Flügelwurzel vom Boden mit einer einzigartigen Hebeeinrichtung und nur wenigen Hilfsmitteln. Ein weiteres durchdachtes Detail: Bei Leerfahrten können alle Elemente zu einer einzigen Sattelanhängerkombination zusammengebaut werden. Mit den dabei entstehenden Maßen sind für Fahrten in Europa keine Sondergenehmigungen erforderlich.
Erstmals auf einer internationalen Großmesse präsentiert Keestrack aus Munsterbilzen/Belgien den Backenbrecher B7e. Bei der Hybrid-Lösung wird der Brecher über einen 132-kW-Elektromotor angetrieben. Ein weiterer 55 kW starker E-Motor versorgt die Arbeitshydraulik für den Raupenantrieb, die Hubzylinder sowie den Vibrationsaufgeber mit Zweideck-Vorabsiebung und alle Förderbänder. Im emissionsfreien Plug-In-Betrieb ab Netz oder Beistellgenerator ist es laut Keestrack möglich, bis zu 80 Prozent an Energiekosten einzusparen.
Höhere Spitzentraglast, längere Lebensdauer
Liebherr stellt auf der Messe in München Krane einer neuen Flat-Top-Baureihe vor. Drei von acht Geräten sind mit Faserseil ausgestattet und tragen daher auch im Namen den Zusatz „Fibre“. Neben bis zu 20 Prozent höheren Spitzentraglasten der Fibre-Krane gegenüber den Stahlseilvarianten besitzt das Faserseil eine vier Mal längere Lebensdauer wie ein Stahlseil. Da das Seil nur etwa ein Fünftel eines Stahlseils wiegt, ist auch das Handling beim Einscheren des Hubseils deutlich einfacher. Zudem ist die Wartung unkomplizierter, da das Faserseil nicht geschmiert werden muss. Diese Pluspunkte – zusammen mit weiteren Verbesserungen in Ergonomie und Komfort – führten dazu, dass der Kran 370 EC-B Fibre zu den Nominierten des bauma Innovationspreises 2019 in der Kategorie „Maschine“ gehört.
Bild & Text: bauma.de