30.01.2018
Wärmegewinnung aus Biomasse: Heizen mit zertifizierten Pellets und Holzhackschnitzeln
Unabhängig von kostspieligen Heizkosten machen durch regenerative Festbrennstoffe – EnergyDecentral 2018 zeigt Lösungen
In der Landwirtschaft sind regenerative Festbrennstoffe eine Möglichkeit, um sich unabhängig von kostspieligen Heizkosten zu machen. Die EnergyDecentral, Internationale Fachmesse für innovative Energieversorgung, die gemeinsam mit der EuroTier vom 13. bis zum 16. November 2018 in Hannover stattfindet, beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema und bietet Konzepte für eine komplette Erneuerung der Wärmeerzeugung. Ob Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets: Die vollautomatischen Biomassefeuerungsanlagen bieten Landwirten viel Raum für Einsparungen – erfordert aber auch die neusten Technologien. Ein besonderes Highlight auf der kommenden Fachmesse wird es dazu im Freigelände geben. Live wird dort die gesamte Prozesskette von der Aufbereitung der Festbrennstoffe bis zur Verfeuerung zu sehen sein.
Weg vom Öl und Gas, hin zu nachhaltiger Energieversorgung – dieser Schritt fällt landwirtschaftlichen Unternehmen, ob im Haupt- oder Nebenerwerb, seit einigen Jahren immer leichter. Hier rechnet sich der lokale Energieträger Holz. Vor allem Landwirte, die über einen eigenen Forst verfügen, profitieren von den niedrigeren Brennstoffkosten nachwachsender Rohstoffe. So lassen sich mit einer 150 Kilowatt Hackschnitzelheizung über ein entsprechendes Nahwärmenetz rund 1.600 Quadratmeter Fläche beheizen. Die behagliche Wärme gibt es also nicht nur für die Ferkel im Maststall, sondern auch für die Menschen im Wohnhaus.
Heiztechnik für Hackschnitzel und Holzpellets
Für immer mehr Landwirte rechnet sich die Investition in Biomassefeuerungsanlagen, wie sie im Fokus der diesjährigen EnergyDecentral stehen. Die modernen und computergesteuerten Systeme verarbeiten neben Hackschnitzeln auch Holzpellets und weitere Brennstoffe wie Stroh, Raps oder Restgetreide. Kombikessel sorgen dabei für die erforderliche Betriebssicherheit. Bei kleineren Anlagen bis 80 Kilowatt besteht zusätzlich die Möglichkeit zur Stückholzfeuerung im Notbetrieb. Vorschubrostanlagen für Hackgut und Pellets sind im Leistungsbereich von 500 bis 1.000 Kilowatt angesiedelt. Am oberen Ende der Skala rangieren Hackschnitzel-Feuerungsanlagen mit bis zu 5.000 Kilowatt. Landwirten, die in den Gebäuden nicht über die nötigen Räumlichkeiten verfügen, erschließen Hackgut- oder Pelletsheizcontainer mit einer Leistung bis 800 Kilowatt neue Möglichkeiten. Die modernen Biomassefeuerungsanlagen sind mit einer vollautomatischen Brennstoffförderung, Entaschung und Reinigung des Wärmetauschers ausgerüstet. Der Betrieb einer Pelletheizung ist nicht nur weniger arbeitsintensiv als der einer Scheitholzfeuerung, sondern für Landwirte ohne Forst auch eine günstige und ökologische Alternative zu Heizöl.
Zertifizierte Brennstoffe sorgen für mehr Effizienz
Mit einem Durchmesser von etwa sechs Millimeter und einer Länge von etwas über drei Zentimeter haben die Holzpresslinge einen Brennwert von rund 4,9 Kilowattstunden pro Kilogramm. Aus unbehandelten Resthölzern, wie Sägemehl und Hobelspäne, die unter hohem Druck ohne chemische Bindemittel in Zylinderform gepresst werden, entsteht so ein kompakter Brennstoff, der gut rieselfähig ist und bei der Lagerung nur wenig Platz erfordert. Zum Vergleich: Heizöl hat einen etwa doppelt so hohen Heizwert. Doch selbst der modernste Kessel lässt sich weder energieeffizient noch emissionsarm befeuern, wenn das Brennmaterial nicht die Voraussetzungen erfüllt. Maßgeblich für den störungsfreien und emissionsarmen Betrieb von Pelletheizungen sind der Einsatz normierter Holzpellets und Hackschnitzel, deren Qualitätsansprüche in der DIN EN ISO 17225-2 beziehungsweise DIN EN ISO 17225-4 definiert sind und im ENplus-Zertifikat münden. Anhand dieses Siegels können Landwirte sicher erkennen, dass die genormten Brenneigenschaften eingehalten werden und eine gleichmäßige Vergasung sowie ein geringer Wartungsbedarf der Anlagentechnik gewährleistet sind.
Das Mini-Kraftwerk für den eigenen Betrieb
Eine noch kostengünstigere Versorgung mit Wärme wird durch die Kombination regenerativer und erneuerbarer Energiesysteme erreicht. So lässt sich beispielsweise in Verbindung mit dem bei einer Pelletheizung notwendigen Pufferspeicher die gewonnene Wärme aus den Flachkollektoren zur Stallbeheizung einsetzen.Erzeugt die Solaranlage nicht genug Energie zur Erwärmung, schaltet sich die Pelletheizung automatisch zu. Noch einen Schritt weiter gehen Holzgas-Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme gleichzeitig produzieren. Der Clou dabei: Sie stellen das nötige Brenngas selbst her. Dazu werden die Hackschnitzel oder Pellets in einem Holzvergaser unter Sauerstoffmangel verbrannt. Die Aussteller der EnergyDecentral werden diesen Fortschritten in der Wärmeerzeugung mit ihren jüngsten Entwicklungen gerecht.
Interessenten erhalten weitere Informationen über die EnergyDecentral 2018 bei der DLG. Ansprechpartner ist Marcus Vagt, Tel.: 069/24788-279 oder E-Mail: m.vagt@dlg.org.
Bild & Text: energy-decentral.com