Drei herausragende Nominierungen für den wichtigsten Industriepreis
Die drei für den HERMES AWARD 2019 nominierten Unternehmen stehen fest. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, fiel die Entscheidung der unabhängigen Jury auf ABB Automation Products, ARKITE NV sowie NanoWired (Auflistung in alphabetischer Reihenfolge). Die Verkündung und Auszeichnung des Gewinners erfolgt am Sonntag, 31. März, im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier der HANNOVER MESSE 2019.
Mit dem international wichtigsten Industriepreis, dem HERMES AWARD , zeichnet die Deutsche Messe AG auch in diesem Jahr wieder ein Unternehmen aus, welches sich durch einen besonderen technologischen Innovationsgrad gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen konnte. Für den HERMES AWARD werden ausschließlich industriell erprobte Technologielösungen berücksichtigt. Darüber hinaus fließen sozioökonomische Aspekte in die Bewertung der Jury mit ein. Der Preis wird bereits zum 16. Mal vergeben. Während der HANNOVER MESSE können sich Besucher vom 1. bis 5. April 2019 die nominierten Lösungen im Bereich Research & Technology in Halle 2 ansehen.
Juryvorsitzender und Fraunhofer-Präsident Prof. Neugebauer begründet die Auswahl der diesjährigen Nominierten: „Der HERMES AWARD zählt mit einer Vielzahl an herausragenden Bewerbungen zu den renommiertesten Technologie-Preisen der weltweiten Innovationslandschaft. Hauptkriterien für die Auswahl der Nominierten waren insbesondere der zukunftsweisende Innovationscharakter, der möglichst zielgruppengerechte Produktlösungsansatz und die nachgewiesene industrielle Einsetzbarkeit der Produkte. Als Vorsitzender dieser erfahrenen Jury aus deutschen und internationalen Markt- und Technologieexperten bin ich von der Innovationskraft der nominierten Kandidaten nachhaltig überzeugt.“
ABB, Ladenburg: Bei dem nominierten Produkt „NiTemp“ von ABB handelt es sich um ein innovatives Temperaturmessgerät mit nicht-invasiver Sensorik. In der Prozessindustrie werden Temperaturen innerhalb von Rohleitungen in der Regel invasiv mithilfe von eingebauten Thermometern durchgeführt, wobei die Rohrleitungen an der Messstelle durchbohrt und zusätzlich ein Schutzrohr eingebaut werden muss. Im Gegensatz zu bestehenden Messverfahren misst NiTemp die Temperatur an der Oberfläche und macht somit Schutzrohre sowie ein direktes Eingreifen in den Prozess überflüssig. Neben der erhöhten Sicherheit besticht das System ferner in puncto Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Einfachheit, Temperaturbereich und Reaktionszeiten. Da für die Installation und den Service kein Herunterfahren erforderlich ist, werden die Systemkosten gesenkt und Investitionsausgaben reduziert. Die bereits erfolgreich in der Anwendung befindliche NiTemp-Temperaturmessmethode findet ihren Haupteinsatz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aber auch in der Gas- und Ölindustrie sowie der chemischen Industrie.
ARKITE NV, Genk – Belgien: Nominiert wurde das „Human Interface Mate“ (HIM) von ARKITE – ein neuartiges Bedienerführungssystem, welches dem Mitarbeiter über eine Projektion in Echtzeit Montageanweisungen und Orientierungshilfen gibt und im Falle eines Fehlers vorausschauend warnt. Die innovative 3D-Objekterkennungstechnologie führt den Mitarbeiter fehlerfrei durch seinen Arbeitsprozess und trägt damit nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern verbessert auch die Flexibilität und Qualität von Montageprozessen. Handbücher, Prüflisten oder handschriftliche Protokolle gehören damit der Vergangenheit an. Aufgrund des modularen, assistentenähnlichen Charakters der HIM-Software können Projektingenieure ein Montageprojekt damit sogar ohne Programmierkenntnisse erstellen. Darüber hinaus wird der Schulungsaufwand für neue Mitarbeiter beziehungsweise bei neuen Produkten oder Varianten reduziert. Inbetriebnahmen von neuen Arbeitsplätzen können schneller durchgeführt werden. HIM kann in allen Branchen mit manuellen Handhabungsplätzen eingesetzt werden.
NanoWired GmbH, Gernsheim: Bei der nominierten Lösung „KlettWelding Tape“ von NanoWired handelt es sich um ein weltweit einzigartiges Verfahren, mit dem sich zuvor speziell behandelte Elektronikbauteile schnell, präzise und umweltfreundlich bei Raumtemperatur verbinden lassen. KlettWelding basiert auf Nanodrähten, die wie ein metallischer Rasen auf eine beliebige Oberfläche aufgebracht werden. Durch einfaches Zusammendrücken der auf diese Weise vorbereiteten Teile, verhaken sich die Drähte wie bei einem Klettverschluss – mit dem Unterschied, dass die Verbindung dauerhaft stabil sowie elektrisch und thermisch extrem leitfähig ist.
KlettWelding ist kostengünstiger als herkömmliche Verfahren wie Löten, Kleben und Bonden und kann unter anderem in den Bereichen Sensoren, Halbleiter, Automobil und Konsumgüter eingesetzt werden. Besonders bei temperaturfreien Verbindungen lassen sich Produktionsprozesse von Löten auf Stecken umstellen und damit sowohl Anlagenequipment einsparen als auch die Produktionskosten senken.
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