Wenn Mensch und Roboter zusammenarbeiten, kommt das Beste aus zwei Welten zusammen. Damit die Kollaboration gelingt, müssen Risiken ausgeschlossen werden. Um Potenziale und Sicherheit der Mensch-Maschine-Interaktion geht es auf der HANNOVER MESSE in Halle 6 im Bereich Automation, Motion & Drives.
Es klingt erst einmal paradox: Wenn Mensch und Roboter zusammenarbeiten, darf der Roboter nicht das Maximum an Kraft und Schnelligkeit mitbringen. Warum nicht? Eine Sache der Sicherheit. Denn wenn Mensch und Roboter bei der Arbeit in Kontakt kommen, darf der Mensch nicht verletzt werden. Cobots werden in ihrem Leistungsumfang auch mithilfe von Sensorik genau darauf ausgelegt. Die Sicherheit in der Mensch-Roboter-Kollaboration ist ein Aspekt, der auf der HANNOVER MESSE im Bereich Robotik in Halle 6 eine wichtige Rolle spielen wird.
Darüber hinaus geht es um die vielen Vorteile, die der Cobot als direkter Kollege in die Fertigungshalle mitbringt. Der menschliche Mitarbeiter wird entlastet, Prozessschritte werden flexibilisiert und unterm Strich wirtschaftlicher. „Ein Cobot ist ein flexibles Powertool in einem dynamischen Produktionsumfeld“, sagt Dr. Jens Kotlarski, CEO von Yuanda Robotics. „Im ersten Schritt zeigt man dem Cobot, was seine angedachte Aufgabe ist, um ihn im nächsten Schritt eigenständig diese Arbeit verrichten zu lassen.“ Dabei liegt der Mehrwert der Cobots ganz klar in der wirtschaftlichen Flexibilität. „Selbst tageweise kann das System wirtschaftlich an unterschiedlichen Anlagen betrieben werden und unterschiedliche Prozessschritte automatisieren“, so Kotlarski.
Die HANNOVER MESSE 2020 zeigt eine Vielzahl verschiedener Cobots. Marktgrößen wie ABB, Atlanta, Bosch, igus, Pilz GmbH, Stäubli, Universal Robots, Yaskawa oder eben Yuanda präsentieren ihre kollaborativen Roboter hauptsächlich in der neuen Robotik-Halle 6. Hinzu kommen Komponenten wie Greifsysteme von Schunk oder Zimmer sowie die industrielle Bildverarbeitung mit Lösungen etwa von ISRA Vision oder Stemmer. Auch die klassischen Industrieroboter von Yaskawa, Stäubli, Yamaha und vielen mehr stellen ihr Können in Halle 6 unter Beweis. Ergänzt wird das Angebot durch unterstützende Softwarelösungen für die Roboter-Programmierung – beispielsweise von Artiminds.
„Robots und Cobots bieten große Potenziale für die flexible Automatisierung in der Fertigung – besonders auch in Verbindung mit Machine Learning und Künstlicher Intelligenz“, sagt Hubertus von Monschaw, Global Director Automation, Motion, Drives im Team der HANNOVER MESSE. „In Hannover zeigen wir, was heute möglich ist, und werfen einen Blick in die nahe Zukunft der digitalisierten Industrie.“
Zurück zur Frage der Sicherheit: Klar braucht es Gewöhnung, um mit einem Cobot zusammenzuarbeiten. Aber Vorbehalte oder gar Angst sind unbegründet. Dafür gibt es weltweit festgelegte Sicherheitsnormen, die in einer Risikoanalyse zu überprüfen und zu erfüllen sind. „Bei der Auswahl eines Cobots sollte man darauf achten, ob die geltenden Normen berücksichtigt und eingehalten werden“, sagt Yuanda-Chef Kotlarski. „Nur, wenn ein Cobot auch zertifiziert in der Lage ist, seine Geschwindigkeit und Position sowie äußere Krafteinwirkung sicher zu überwachen, ist er faktisch sicher.“
Darüber hinaus hängt das Sicherheitsrisiko sehr stark von der Applikation und in diesem Zusammenhang von den beteiligten Werkzeugen und Werkstücken ab. „Ein Cobot, der schneidende Applikationen durchführen soll, ist nur sehr schwer kollaborativ einsetzbar“, so Kotlarski. „In solchen Fällen empfiehlt sich zusätzlich zugängliche Sicherheitstechnik. Dank sicherer Ein- und Ausgänge auf Cobotseite können beispielsweise Lichtvorhänge angeschlossen und per Knopfdruck eingebunden werden. Ohne komplexe Risikobeurteilung ist so eine schnelle und sichere Automatisierung trotz unsicherer Handhabungsobjekte möglich.“
Eine besondere Plattform für Roboterhersteller, Bildverarbeiter und Systemhäuser auf der HANNOVER MESSE ist der Application Park Robotics, Smart Automation und Vision Technologie in Halle 6. Mit seinen Live-Demonstrationen und den vielen Möglichkeiten zum Netzwerken wird der Gemeinschaftsstand jedes Jahr zum Publikumsmagneten auf der HANNOVER MESSE. Für mobile Robotiklösungen und autonome Systeme gibt es spezielle Mobile Areas.
Wissen aus Forschung und Industrie vermitteln die Speaker im Forum Automation in Halle 6. Dort stehen unter anderem Themen wie Robotik, mobile Roboter und industrielle Bildverarbeitung auf der Agenda. Ein Höhepunkt des Robotergeschehens auf der HANNOVER MESSE ist schließlich der ROBOTICS AWARD. Auch 2020 werden wieder die besten angewandten Roboterlösungen ausgezeichnet.
Bild & Text: hannovermesse.de