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IFAT 2018: Die Getränke- und Lebensmittelindustrie als lohnendes Spielfeld der Umwelttechnik

By März 1, 2018Januar 11th, 2019IFAT

01.03.2018

Die Getränke- und Lebensmittelindustrie als lohnendes Spielfeld der Umwelttechnik

– Produktions- und Prozesswasser fördern und aufbereiten
– Abwässer maßgeschneidert reinigen
– Anlagen standardisieren, modularisieren, individualisieren

Vor allem durch ihre zentrale Ressource Wasser zählt die Getränke- und Lebensmittelindustrie zu den Branchen, in denen grüne Technologien einen hohen Stellenwert genießen. Das macht sie zu einer wichtigen Zielgruppe für das Ausstellungsangebot der Umwelttechnologiemesse IFAT 2018. Die Weltleitmesse findet vom 14. bis 18. Mai auf dem Münchener Messegelände statt.

Wasser wird in der Getränke- und Lebensmittelherstellung als Zutat sowie zur Fertigung, Reinigung, und Hygiene verwendet. So vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten, so facettenreich sind die Ansatzpunkte für die auf der Messe versammelten Aussteller aus dem Wasser-, Abwasser- und Recyclingbereich. Das beginnt bei den Pumpen, die eine der traditionell größten Produktgruppen der IFAT bilden. Viele der Getränke- und Lebensmittelbetriebe fördern ihr Wasser aus eigenen Brunnen. Hier, wie auch bei zahlreichen weiteren Produktions- und Reinigungsprozessen, ist ein zuverlässiger, leistungsfähiger, hygienischer, umweltfreundlicher und energieeffizienter Transport des Mediums essentiell. Eines der weltweit aktiven Unternehmen, das Pumpen und Armaturen für fast jede in der Getränkeindustrie anstehende Förderaufgabe anbietet, ist der Konzern KSB.

Wasser-Beschaffenheit sicherstellen
Vorschriften, wie die Trinkwasser- oder die Mineral- und Tafelwasserverordnung, definieren, wie Wasser beschaffen sein muss, damit es für die Produktion von Getränken und Nahrungsmitteln eingesetzt werden darf. Dazu sind störende oder schädliche Stoffe aus dem geförderten Wasserstrom sicher zu entfernen. Beim Brauwasser zum Beispiel sind dies hauptsächlich Hydrogencarbonate, Nitrate und unter Umständen auch Pestizide. Zu deren Eliminierung kann die Umkehrosmose eingesetzt werden. Auch andere der variantenreichen Membranverfahren bewähren sich in der Lebensmittel- und Getränkebranche. Beispielsweise lässt sich durch Membranentgasung gelöster Sauerstoff aus Brauwasser oder dem bei der Saftherstellung benötigten Ausmischwasser effizient entfernen. Dadurch werden Oxidationsprozesse in den Produkten vermieden. Zu den international tätigen Anlagenbauern, die aus einem ganzen Technologien-Strauß – Ionenaustausch, Umkehrosmose, Membranverfahren oder Elektrodeionisation – die jeweils passende Lösung auswählen können, zählt die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH.

Ein riesiges Spielfeld für die in München gezeigten Aufbereitungs- und Reinigungstechnologien ist ferner die Behandlung der Prozesswässer und Produktionsabwässer. Diese sind in der Getränkeindustrie typischerweise stark mit Feststoffen, zum Beispiel mit bei der Flaschenwäsche abgelöste Etiketten, sowie organischen Stoffen belastet. Individuelle Lösungen, wie sie zum Beispiel die Unternehmen EnviroChemie GmbH, die Huber SE oder die Invent Umwelt- und Verfahrenstechnik AG anbieten, können die Abwasserfrachten vor Ort so weit vermindern, dass das behandelte Wasser ohne Gebührenzuschläge in die öffentliche Kanalisation oder sogar direkt in ein Gewässer eingeleitet werden kann. Außerdem lässt sich Energie in Form von Biogas oder Wärme gewinnen. Entsprechend aufbereitetes Prozesswasser kann zudem zur Bewässerung oder zur Anlagenreinigung eingesetzt werden.

Aus Abwässern Wertstoffe gewinnen
Auch eine Rückgewinnung von Wertstoffen aus dem Abwasserstrom ist machbar. Beispielsweise hat die Pyreg GmbH ein Verfahren im Programm, das aus Klärschlämmen Phosphor-Dünger gewinnt. Gerade Abwässer aus Molkereien zeichnen sich durch einen interessant hohen Phosphor-Gehalt aus.

Einer der Trends in der Wasser- und Abwassertechnologie geht hin zu standardisierten und modularen Anlagen oder Komponenten. Mit ihnen ist es möglich, die technische Komplexität zu reduzieren. Gleichzeitig können die Anlagen bei Bedarf flexibel um weitere Bausteine erweitert werden. Einheitliche Standards an verschiedenen Standorten der oft global agierenden Getränke- und Lebensmittelproduzenten sind eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Umsetzen der Industrie 4.0-Ansprüche.

Wie in anderen Industrien auch, nimmt die Getränke- und Lebensmittelindustrie mehr und mehr die Lebenszykluskosten ihrer Anlagen ins Visier. Schließlich entstehen bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten während des Betriebs, die Anschaffung schlägt hingegen nur mit einem Fünftel zu Buche. Optimierungen im Umgang mit Prozess- und Abwasser sind da lohnende Ansatzpunkte zur Kosteneinsparung.

Die hier beispielhaft genannten Umwelttechnologie-Unternehmen können alle auf der IFAT 2018 getroffen werden – zusammen mit über 3.100 weiteren Ausstellern.

Bild & Text: ifat.de