14.06.2018
EM-Power 2018: Energie Kompakt Foren präsentieren Energie-Effizienz-Technologien, Lösungen und Best-Practice-Projekte
Die Fachmesse EM-Power, die unter dem Dach von The smarter E Europe vom 20. bis 22. Juni in München stattfindet, bietet ein umfangreiches Informationsangebot zu allen Aspekten der intelligenten und effizienten Energienutzung in Gebäuden, Industriebetrieben und Quartieren. Dazu gehören auch die zahlreichen halbtägigen Energie Kompakt Foren, die auf der Messe in Halle C2 am Stand 340 durchgeführt werden. Dabei geht es um Schwerpunkte wie Quartierskonzepte, Energiemanagement, Energiedienst-leistungen und Kraft-Wärme-Kopplung. Sie sind ideal für den fachlichen Austausch und richten sich an professionelle Energiekunden, Planer, Entscheider und Facility-Manager aus Immobilienwirtschaft, Kommunen, Industrie und Gewerbe.
Gerade Wohngebäuden und Quartieren in Städten kommt im Rahmen der Energiewende eine große Rolle zu. Dabei rückt der Fokus bei der Energieeffizienz zunehmend weg vom Einzelgebäude hin zu Gebäudekomplexen. Erneuerbare Energien, Energiespeicher, Energiemanagementsysteme und intelligente Gebäudeautomation machen es inzwischen möglich, Produktionsbetriebe oder ganze Stadtteile klimaneutral zu betreiben. In Quartieren bietet zusätzlich das intelligente und effiziente Zusammenspiel einzelner Technologien im System ein besonders hohes Potenzial, um Energie einzusparen. Aber auch Bund, Länder und Kommunen haben mit ihren bundesweit etwa 186.000 eigenen Gebäuden, die jährlich rund 6 Milliarden Euro Energiekosten verursachen, für das Gelingen der Energiewende eine Vorreiterrolle. Alleine für die Strom- und Wärmeversorgung ihrer Liegenschaften müssen die Kommunen in Deutschland circa 3,4 Milliarden Euro aufbringen. Dabei sind die Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern, so vielfältig wie die öffentlichen Gebäude selbst. Gleich vier Sessions in den Energie Kompakt Foren behandeln am 20. Juni diese Themen, stellen etliche Projekte vor und diskutieren die Ergebnisse.
Energieeffizienz in Wohngebäuden, öffentliche Gebäuden und Industrieunternehmen
Das Ziel, den Energieverbrauch deutlich zu senken bzw. möglichst wirtschaftlich zu gestalten, steht auch auf der To-Do-Liste vieler produzierender Unternehmen. Ein durchdachtes Energiemanagement nach DIN EN 16247, der Einsatz moderner Effizienz-Technologien bei den Produktionsanlagen sowie für die unternehmenseigenen Gebäude senken die Kosten und sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Unterstützt werden diese Aufgaben von einem dynamischen und hoch entwickelten Markt für Energieeffizienzdienstleistungen und Energieeffizienzlösungen, der von den Unternehmen auch stark in Anspruch genommen wird. Diese Gesamt-Thematik wird in den Foren am 21. Juni behandelt, wobei der Nachmittag komplett durch die Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) veranstaltet wird.
Die Pilotprojekte neues Freiburger Rathaus und das Projekt EKOSTORE der Hochschule Landshut
Spannend ist als Plus-Energiegebäude das neue technische Rathaus der Stadt Freiburg, welches das Fraunhofer Institut am 20. Juni im Forum kommunale Liegenschaften & öffentliche Gebäude vorstellt. Das Gebäude ist hochwärmegedämmt mit dreifachverglasten Fensterflächen und außenliegendem Sonnenschutz. Die Lärchenholzelemente verfügen über integrierte PV-Module. Grundwasser als Wärmequelle dient über Wärmepumpen zum Heizen und über einen Wärmeübertrager zur direkten Kühlung, ergänzt durch Rückkühler auf dem Dach. Ein Biogaskessel deckt die Spitzenlast und sichert in Kombination mit Solarthermie die Trinkwassererwärmung. Die Räume erhalten Frischluft über eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die Wärme- bzw. Kälteübergabe in den Büroräumen erfolgt über Betonkernaktivierung bzw. Heizkühlsegel. Die öffentlichen Bereiche sind größtenteils mit einer Fußbodenheizung sowie einer Teilklimaanlage ausgestattet. Es muss nun als Plusenergie-Gebäude seine Netzdienlichkeit und Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Im selben Forum stellt Prof. Dr. Tim Rödiger das Projekt EKOSTORE vor. Die Grundidee dieses Projektes der Hochschule Landshut ist es, die beiden Systeme aus PV-Anlage mit elektrischem Speicher und Blockheizkraftwerk mit thermischem Speicher und Spitzenlastkessel als ein gemeinsames System arbeiten zu lassen. Dabei ist der Betrieb des BHKWs nicht wie üblich auf den Wärmebedarf, sondern auf den Ladezustand des elektrischen Speichers ausgerichtet.
Am 22. Juni stehen erst Hotellerie und Gastronomie sowie anschließend Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeeinrichtungen im Zentrum der Energie Kompakt Foren. Bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes gibt das Gastgewerbe für Energie aus, Tendenz steigend. In vielen Hotels würden sich Blockheizkraftwerke zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung lohnen sowie viele Modernisierungsmaßnahmen, um Energiefresser zu eliminieren. Nicht viel anders sieht es im Gesundheitsbereich aus. Der Kostendruck in Krankenhäusern ist immens, ebenso wie ihr Energiebedarf. Die meiste Energie benötigen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen mit 48 Prozent für die Raumlufttechnik, 22 Prozent für das Bereitstellen von Heißwasser, 15 Prozent für die Dampferzeugung, 7 Prozent für die Beleuchtung und 8 Prozent für Sonstiges. Nach Schätzungen könnten die Betreiber von Krankenhäusern in vielen Fällen bis zu 40 Prozent des Stroms und 32 Prozent der Wärme einsparen.
Verbände und Institutionen unterstützen die EM-Power
Viele Verbände, Forschungsinitiativen, Institutionen und Medien unterstützen die Energie Kompakt Foren, die während der gesamten Messezeit laufen. Dazu gehören beispielsweise die Forschungsinitiative ENERGIEWENDEBAUEN, der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA), die Zeitschrift Immobilienwirtschaft und die Zeitung für kommunale Wirtschaft ZfK, die DEGOGA Energiekampagne und die Informationskampagne Klinergie2020 der Stiftung viamedica.
Auch außerhalb der Foren sind Verbände unterstützend für und auf der EM-Power aktiv. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) informiert auf seinem Stand in der Halle C2 über neue Geschäftsmodelle, die eine vernetzte und sektorübergreifende Energiewirtschaft forcieren: dezentrale Eigenversorgung mit Speichern, E-Mobilität oder digitale Energieservices.
Einen Gemeinschaftsstand in Halle C2 präsentiert der Bundesverband Kleinwindanlagen e.V. (BVKW) als Zusammenschluss von Industrie, Herstellern, Handwerkern, Planern, Betreibern und Interessenten sowie Förderern der Kleinwindenergie.
Der ebenfalls kooperierende Berufsverband für Facility und Real Estate Manager RealFM e.V. stellt im europäischen Kontext die Verknüpfung der Aufgaben von Real Estate und Facility Management sowie die Gestaltung der Schnittstellen zwischen allen an diesen Prozessen Beteiligten in seinen Aktivitäten in den Vordergrund.
Weiterhin unterstützt der Verband für Wärmelieferung e.V. (VfW) als die führende Interessenvertretung für Contracting und Energiedienstleistungen mit über 250 Mitgliedsunternehmen die EM-Power.
Bild & Text: thesmartere.de