Strom, Wärme und Verkehr intelligent vernetzt: EM-Power präsentiert Lösungen für die Sektorenkopplung
Beim Thema „neue Energiewelt“ denken die meisten Menschen an Photovoltaik-Anlagen und Windräder, also an die Nutzung von Sonne und Wind zur Erzeugung von Strom. Doch auch in den Sektoren Wärme und Verkehr müssen klimafreundliche Gegenentwürfe zu fossilen Energieträgern Einzug halten. Ein enormes Potenzial liegt darin, erneuerbar produzierten Strom auch in den Sektoren Wärme und Verkehr zu nutzen und somit auch diese Sektoren größtmöglich zu koppeln. Alles über die aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema, die dazugehörigen neuen Technologien sowie zu gelungenen Praxisbeispielen erfahren Besucher vom 15. bis 17. Mai auf der EM-Power in München. Die Fachmesse für die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden stellt den professionellen Energiekunden in den Mittelpunkt.
„Die Sektorenkopplung führt nicht nur zu mehr Klimaschutz, sondern ebnet auch neuen Technologien einen Weg in den Markt und fördert damit insgesamt die Innovationskraft des Energiesektors“, so Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne). Der Branchenverband ist Premium Partner der Innovationsplattform für die neue Energiewelt, The smarter E Europe. „Dafür brauchen wir jedoch einen klugen gesetzlichen Rahmen, welcher den Einsatz von Ökostrom in den Sektoren Wärme und Verkehr nicht länger verhindert. An erster Stelle müssen dabei die Reform des Abgaben- und Umlagesystems und die Einführung eines nationalen CO2-Preises stehen.“
Zunehmende Sektorenkopplung ermöglicht beispielsweise, über den Bedarf hinaus produzierten Solarstrom in Form von Wärme, Kälte oder Antriebsenergie effizienter und flexibler von Zeit und Ort zu nutzen. Elektrisch betriebene Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke koppeln den Strom- und Wärmesektor (Power-to-Heat), Elektrofahrzeuge verbinden den Strom- und Verkehrssektor. Welche Lösungen für die Sektorenkopplung bereits auf dem Markt zu finden sind, zeigen die Aussteller auf ihren Ständen und dem Energie Kompakt Forum der EM-Power – dem Treffpunkt rund um die intelligente Energieversorgung und -nutzung.
Heizen mit Solarstrom
Überschüssiger Solarstrom kann weiterverwendet werden, z.B. für eine Wärmepumpe, Klimageräte oder eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigen Aussteller wie DAfi und my-PV aus Österreich sowie RENNERGY SYSTEMS aus dem Allgäu. Sie stellen ihre Solarstrom-Lösungen auf der EM-Power vor. So hilft das Energiemanagementsystem Smartfox Pro von DAfi, überschüssigen Solarstrom in Gebäuden zu verwerten. Die Lösung leitet überschüssige Solarenergie automatisch an Verbraucher innerhalb eines Hauses weiter und verbessert dadurch die Eigenverbrauchsquote des Photovoltaik-Systems. Ein wesentliches Element zur Eigenverbrauchsmaximierung ist dann die Nutzung in Geräten wie Boiler, Wärmepumpen, Infrarotheizungen und Speichersystemen oder sogar die Smartfox-Ladestation für Elektrofahrzeuge.
Auch my-PV liefert ein Paradebeispiel: In einer Wiener Wohnanlage z.B. wird die Energie aus einer 47-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage zur Unterstützung des Fernwärmenetzes genutzt. Dort ist die Solarenergie mittlerweile so kostengünstig, dass selbst die Fernwärmeunterstützung solarelektrisch geworden ist.
RENNERGY SYSTEMS bietet Systemlösungen für Sonnenstrom und Wärmepumpen. Neben der Photovoltaik-Anlage gehören leistungsstarke Energiemanager, eine Wärmepumpe und ein integrierter Heizstab für die schnelle Aufheizung des Pufferspeichers zum System. Liefert die Photovoltaik-Anlage mehr Energie, als die laufenden Geräte im Haus benötigen, wird mit dem Überschuss etwa die Wärmepumpe betrieben.
Ladestationen für Elektrofahrzeuge
Wie sich Wärme, Strom und der Verkehrssektor koppeln lassen, ist bald am Ruhrturm in Essen zu verfolgen. In dem 52.000 Quadratmeter-Areal, das ein Hotel, Gastronomie, Büros, Veranstaltungs- und Konferenzzentrum mit Parkhaus umfasst, liefern Blockheizkraftwerke (BHKW) Wärme für Heizung und Warmwasser sowie Strom. Sie koppeln also bereits die Sektoren Wärme und Strom. Dank der starken BHKW-Leistung kommen jetzt Ladestationen für Elektrofahrzeuge hinzu: In der Tiefgarage und im Außenbereich des Ruhrturms werden Ladepunkte bis 22 Kilowatt (kW) sowie Supercharger mit mindestens 100 kW entstehen. Dank der Ladestationen sollen die dezentrale Eigenenergieerzeugung effizient ausgelastet und die Betriebskosten im Gebäude reduziert werden. Nähere Informationen erhalten Interessierte am Stand der bluemove consulting GmbH, die das Projekt planen und realisieren.
EM-Power 2019: Sektorenkopplung im Fokus
Weitere spannende Projekte können die Besucher der EM-Power und der weiteren ´The smarter E Europe´- Veranstaltungen in München live erleben. Neben den präsentierten Innovationen der Aussteller in den Messehallen erhalten Interessierte auf dem Energie Kompakt Forum fundierte Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Sektorenkopplung in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr. Das Energie Kompakt Forum richtet sich an den professionellen Energiekunden – an Betreiber von Wohn- und Gewerbegebäuden, kommunalen Liegenschaften, Quartieren und Produktionsbetrieben sowie an Energie-, Gebäude- und Facilitymanager, Planer und Berater aus Industrie und Immobilienwirtschaft. Darüber hinaus erhalten Besucher die Gelegenheit, am Gemeinschaftsstand Kraft-Wärme-Kopplung / Cogeneration die neuesten Lösungen passend zum Thema kennenzulernen. Denn mit der verstärkten Nutzung in der Sektorenkopplung kann die Kraft-Wärme-Kopplung ihr volles Potenzial entfalten.
Bildquelle: © Solar Promotion GmbH
Bild & Text: thesmartere.de